Erste Schritte.

Hier haben wir für Sie die wichtigsten Grundlagen zur Ernährung von Kindern mit Krebs und kompakte Tipps zur Linderung von Beschwerden zusammengestellt.

Kraftquelle und Seelenwärmer – welche Rolle spielt Ernährung bei Krebs?

Ernährung sollte von nun an vor allem eines für Ihr Kind sein: Ein freundlicher Begleiter, der Ihrem Kind auf dem anstrengenden und oft auch fordernden Weg durch die Erkrankung zur Seite steht. Der dem Körper und der Seele Kraft spendet.

In dieser belastenden Zeit, in der es sich für Sie als Eltern vielleicht so anfühlt, als würden Sie die Kontrolle verlieren, kann die Ernährung etwas sein, mit dem Sie Ihr Kind ganz konkret unterstützen können. Mit dem Sie – oder natürlich auch andere Angehörige – Ihrem Kind etwas Gutes tun können. Ohne es zu etwas zu drängen.

Auf keinen Fall sollte das Essen zu einem weiteren Stressfaktor werden, der Ihnen oder Ihrem Kind Schuldgefühle macht oder Ihr Kind unter Druck setzt. Ihr Kind hat mit der Krankheit bereits genug zu tun, und auch Sie als Eltern brauchen alle Kraft, um Ihrem Kind in dieser Zeit zur Seite stehen zu können.

Bei alledem: Vergessen Sie nicht sich selbst! Auch Sie als Eltern brauchen Kraft, um Ihr Kind zu unterstützen. Oft bleibt für die Eltern wenig Zeit und Raum zum Essen, und nicht selten fehlt auch ganz einfach der Appetit. Oder vielleicht denken Sie auch, dass das jetzt erstmal nicht wichtig ist. Sorgen Sie für sich! Ihr Kind braucht Sie! Und scheuen Sie sich nicht, andere um Hilfe zu bitten, Sie zu unterstützen, etwas für Sie zu kochen oder Ihnen nährreiche Snacks für zwischendurch wie zum Beispiel Müsliriegel, Nüsse oder auch ein Stück Kuchen mitzubringen.

Was kann Ernährung konkret?

Das Hauptziel von Ernährung bei Krebs ist es, den Körper Ihres Kindes mit ausreichend Energie und Nährstoffen zu versorgen, Gewichtsverlust und Mangelernährung vorzubeugen, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Mindestens genauso wichtig ist aber noch etwas anderes: Essen kann Freude, Genuss und Trost spenden. Es kann Ihrem Kind ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln. Vielleicht wünscht sich Ihr Kind im Krankenhaus etwas Vertrautes, das es zu Hause immer gerne gegessen hat? 

Und: Essen verbindet. Essen kann ein Weg für Sie sein, für Ihr Kind da zu sein in dieser Zeit, in der man sich als Eltern oft sehr hilflos fühlt. Essen kann auch eine Möglichkeit für andere aus Ihrem Umfeld sein, Ihrem Kind (und Ihnen!) etwas Gutes zu tun.

Wichtig: Ein bestehender Tumor kann durch Ernährung nicht direkt beeinflusst oder geheilt werden.

Wie wir uns langfristig ernähren, kann sich auf die Entstehung von manchen Krebsarten und anderen Krankheiten im Erwachsenenalter auswirken. Doch sobald eine Tumorerkrankung besteht, können wir mit der Wahl bestimmter Lebensmittel oder gar dem Verzicht auf ganze Nahrungsmittelgruppen keinen direkten Einfluss auf das Tumorwachstum nehmen.  Was Ihr Kind jetzt isst, lässt den Tumor weder wachsen noch schrumpfen!

Was sollte Ihr Kind während einer Krebserkrankung essen?

Wenn Ihr Kind Krebs hat, gelten für Ihr Kind andere Ernährungsempfehlungen als für gesunde Kinder.

Was Ihr Kind essen sollte, richtet sich nach der ganz individuellen Situation – danach, ob Ihr Kind ungewollt Gewicht verliert oder zunimmt – und nach den momentanen Beschwerden.

Jetzt gilt: Was Ihr Kind gerade braucht und verträgt, was es essen will und was ihm schmeckt, ist richtig! Das kann auch mal das genaue Gegenteil von dem sein, was allgemein als gesund gilt. Gesunde Ernährung bedeutet jetzt nicht automatisch und nur „viel Obst und Gemüse“, und auch Abwechslung und Ausgewogenheit sind nun erstmal zweitrangig.

Worauf kommt es jetzt an? - Kurzübersicht

  1. Ihr Kind sollte essen, was ihm bzw. ihr Freude macht und schmeckt.
    Lassen Sie sich rund um das Thema Ernährung bei Krebs nicht verrückt machen, machen Sie Ihrem Kind keinen Druck und reden Sie ihm kein schlechtes Gewissen ein.
  2. Ihr Kind sollte essen, was es verträgt und was seine Beschwerden lindert.
  3. Das Gewicht Ihres Kindes sollte möglichst stabil bleiben. Aber machen Sie sich nicht gleich Sorgen, wenn Ihr Kind ein wenig an Gewicht verliert. Häufig gleicht sich der Gewichtsverlust im Laufe der Therapie von alleine wieder aus.
  4. Ihr Kind sollte ausreichend Eiweiß zu sich nehmen.
  5. Haben Sie keine Angst vor Zucker oder anderem, was als ungesund gilt. Diese Lebensmittel haben keine Einfluss auf den Tumor!
  6. Holen Sie sich bei Bedarf professionelle Unterstützung.
  7. Achten Sie auf Wechselwirkungen zwischen Lebensmitteln und den Medikamenten Ihres Kindes (bzw. fragen Sie hier unbedingt nach!)
  8. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind sich wenn möglich bewegt.
  9. Achten Sie auf die Hygieneregeln bei der Lebensmittelzubereitung.
  10. Sorgen Sie auch für sich selbst!

Worauf kommt es jetzt an? (zum Aufklappen)

Hauptsache, es schmeckt! Lassen Sie sich rund um das Thema Ernährung bei Krebs nicht verrückt machen. Reden Sie Ihrem Kind kein schlechtes Gewissen ein und lassen Sie sich selber kein schlechtes Gewissen machen. 

Lassen Sie sich vor allem auch nicht von unterschiedlichen Informationen zum Thema Ernährung bei Krebs, die von allen Seiten auf Sie einprasseln, verunsichern. Es kursieren zu diesem Thema leider viele Mythen und Unwahrheiten – im Netz, in Büchern oder in Form von gut gemeinten Ratschlägen. Sie können durch Ihre Lebensmittelauswahl den Tumor nicht direkt beeinflussen, ihn also weder aushungern noch füttern! 

In dieser kräftezehrenden Zeit kann es durchaus sein, dass sich Ihr Kind  sehr einseitig ernährt. Und als Eltern fragen Sie sich vielleicht, ob es schlecht für Ihr Kind ist, wenn es zwei Wochen nur Fischstäbchen, Weißtoast und Wiener Würstchen isst. Bekommt mein Kind genug Vitamine? Muss ich mir Sorgen machen? Müssen Sie nicht! Ein Nährstoffmangel ist bei Kindern eher selten. Und Vitamine und Nährstoffe stecken nicht nur in Obst und Gemüse. 

Seien Sie also nicht beunruhigt, wenn Ihr Kind nur noch das isst, was ihm oder ihr schmeckt und worauf es gerade Lust hat – auch, wenn es nicht den gängigen Vorstellungen von „gesund“ entspricht. Im Gegenteil! Für Ihr Kind ist nun vor allem das gesund, was es gut verträgt, was ihm / ihr schmeckt und was Ihrem Kind in dieser schwierigen Zeit Kraft und Trost spendet. Ziel ist es, die bestehenden Beschwerden zu lindern und möglichst gute Voraussetzungen für die Therapie zu schaffen. Ernährung sollte auf keinen Fall ein weiterer Stressfaktor sein.

Was ist “gesund”?
Das Wort “gesund” bedeutet “Die Gesundheit fördernd”. “Ungesund” bedeutet “der Gesundheit schadend”. Wir verstehen gesund/ungesund aber gerne als ein festes Merkmal oder eine feste Eigenschaft. “Die Kirsche ist rot”, “die Banane ist weich” – das sind absolute Eigenschaften. Genauso verwenden wir Aussagen wie “Der Apfel ist gesund”, “Limonade ist ungesund”.  Was gesund ist oder nicht, kann in verschiedenen Situationen und für verschiedene Personen aber ganz anders aussehen….

Loslösen von gesund = Obst und Gemüse

Im Krankheits- oder Therapieverlauf können immer wieder Beschwerden und Verdauungsprobleme auftreten. Gut für den Körper ist dann das, was er verträgt und verdauen kann: Das kann zum Beispiel gut gekochtes, weiches Gemüse sein,  pürierte Suppen oder Milchshakes, oder statt Vollkornbrot ein leicht verdauliches Weißbrot.

Wenn Ihr Kind Beschwerden oder Verdauungsprobleme hat, sollten Sie diese auf jeden Fall ernst nehmen und dem Behandlungsteam mitteilen. Häufig kann es Ihrem Kind wirksame Medikamente verschreiben (z.B. gegen Übelkeit während der Chemotherapie) oder vermeidbare Ursachen für Beschwerden erkennen (z.B. falsche Einnahme von Medikamenten). 

Ausführliche Empfehlungen zur Linderung einzelner Beschwerden finden Sie im Abschnitt “Beschwerden lindern”.

Hier einen Kurztext draus machen, der alles wichtige enthält. Dann ein Link zu ausführlicheren Infos zum Thema Gewicht…

Während der Erkrankung und Therapie kann es vorkommen, dass das Gewicht Ihres Kindes schwankt. Sie als Eltern fragen sich vielleicht: Woher weiß ich, dass das Gewicht meines Kindes noch im Normalbereich liegt? Im Klinikalltag kommen verschiedene Methoden in Kombination miteinander zum Einsatz, um den Gewichtsverlauf und den Ernährungszustand Ihres Kindes zu beurteilen, so z.B. das Körpergewicht, die Perzentilen, der BMI oder das Längensollgewicht. Das Längensollgewicht, bei dem die Größe (nicht das Alter) des Kindes in Zusammenhang mit dem Gewicht gebracht wird, ist bei Kindern am aussagekräftigsten für die Beurteilung der Gewichtsentwicklung.

Als Anhaltspunkt für eine einfache erste Einschätzung für Sie haben wir Ihnen hier einen Rechner integriert. Das Wichtigste ist, dass Ihr Kind sein Körpergewicht, wenn möglich, stabil hält, selbst wenn es übergewichtig sein sollte. Ihr Kind braucht jetzt seine ganze Kraft! Machen Sie sich auch nicht verrückt, falls Ihr Kind während der Therapie durch die Medikamente zugenommen hat. Dies kann durchaus vorkommen und pendelt sich oft von ganz allein wieder ein.

Warum ist ein stabiles Gewicht so wichtig?

Grundsätzlich gilt: Insgesamt spielen ungewollter Gewichtsverlust und Mangelernährung während einer Krebserkrankung bei Kindern viel seltener eine Rolle als bei Erwachsenen. Bei Leukämien und Lymphomen kommt Mangelernährung nur vereinzelt vor, bei soliden Tumoren etwas häufiger. Mangelernährung durch ungewollten Gewichtsverlust bedeutet, dass der Körper Ihres Kindes zu wenig Energie, Eiweiß und Nährstoffe erhält. Das ist schlecht, unabhängig vom Ausgangsgewicht, und gerade auch bei Kindern, die sich ja noch im Wachstum befinden, gefährlich.

Daten aus der Forschung bei Erwachsenen zeigen: Die Folgen einer Mangelernährung können gravierend sein: Die Therapien wirken schlechter und müssen häufiger unter- oder abgebrochen werden; sie haben mehr Nebenwirkungen. Das Immunsystem wird zusätzlich geschwächt (oft ist dies durch die Therapie sowieso schon der Fall), wodurch die Patienten anfälliger für Infekte werden und Wunden schlechter heilen. Der Muskelabbau schwächt den Körper zusätzlich.

Während einer Krebserkrankung, vor allem aber bei soliden Tumoren, hat der Körper Ihres Kindes einen höheren Eiweißbedarf. Grund dafür sind Stoffwechselveränderungen und Entzündungsprozesse.

Warum ist Eiweiß so wichtig?
Eiweiß ist ein unglaublich wichtiger Baustein im menschlichen Körper. Alle Körperzellen, darunter die Muskulatur und die Immunzellen, bestehen aus Eiweiß (Protein). Das bedeutet, dass zahlreiche lebensnotwendige Körperfunktionen nicht ohne Eiweiß funktionieren können. Der Körper braucht Protein, um zu wachsen, um Gewebe zu erneuern, für die Hautzellen und die Blutkörper, für das Immunsystem und den Verdauungstrakt. Protein ist ein Schlüssel für das Wachstum und die Entwicklung Ihres Kindes. Im Normalfall ist der Bedarf Ihres Kindes an Protein durch die Ernährung gedeckt. Aber während einer Krebserkrankung steigt der Bedarf an.

Worauf kommt es jetzt an? (Ausführlich)

Essen, was Freude macht und schmeckt.

Hauptsache, es schmeckt! Lassen Sie sich rund um das Thema Ernährung bei Krebs nicht verrückt machen.

Reden Sie Ihrem Kind kein schlechtes Gewissen ein und lassen Sie sich selber kein schlechtes Gewissen machen.

Lassen Sie sich vor allem auch nicht von unterschiedlichen Informationen zum Thema Ernährung bei Krebs, die von allen Seiten auf Sie einprasseln, verunsichern. Es kursieren zu diesem Thema leider viele Mythen und Unwahrheiten – im Netz, in Büchern oder in Form von gut gemeinten Ratschlägen.

Sie können durch Ihre Lebensmittelauswahl den Tumor nicht direkt beeinflussen, ihn also weder aushungern noch füttern!

In dieser kräftezehrenden Zeit kann es durchaus sein, dass sich Ihr Kind sehr einseitig ernährt. Und als Eltern fragen Sie sich vielleicht, ob es schlecht für Ihr Kind ist, wenn es zwei Wochen nur Fischstäbchen, Weißtoast und Wiener Würstchen isst. Bekommt mein Kind genug Vitamine? Muss ich mir Sorgen machen? Müssen Sie nicht! 

So schnell kommt es nicht zu einem Nährstoffmangel. Ihr Kind hat viele körpereigene Speicher, die lange vorhalten. Und nicht nur in Obst und Gemüse stecken Vitamine und Mineralstoffe, sondern auch in Wurst, Brot oder Eiern. Ihr Kind ist also auch noch ausreichend versorgt, selbst wenn es einige Zeit weniger Obst und Gemüse zu sich nimmt.

Seien Sie also nicht beunruhigt, wenn Ihr Kind nur noch das isst, was ihm oder ihr schmeckt und worauf es gerade Lust hat – auch, wenn es nicht den gängigen Vorstellungen von „gesund“ entspricht. Im Gegenteil! Für Ihr Kind ist nun vor allem das gesund, was es gut verträgt, was ihm / ihr schmeckt und was Ihrem Kind in dieser schwierigen Zeit Kraft und Trost spendet. Ziel ist es, die bestehenden Beschwerden zu lindern und möglichst gute Voraussetzungen für die Therapie zu schaffen. Ernährung sollte auf keinen Fall ein weiterer Stressfaktor sein.

Das Wort “gesund” bedeutet “Die Gesundheit fördernd”. “Ungesund” bedeutet “der Gesundheit schadend”. Wir verstehen gesund/ungesund aber gerne als ein festes Merkmal oder eine feste Eigenschaft. “Die Kirsche ist rot”, “die Banane ist weich” – das sind absolute Eigenschaften. Genauso verwenden wir Aussagen wie “Der Apfel ist gesund”, “Limonade ist ungesund”. Was gesund ist oder nicht, kann in verschiedenen Situationen und für verschiedene Personen aber ganz anders aussehen….
Loslösen von gesund = Obst und Gemüse

Essen, was gut tut und Beschwerden lindert..

Im Krankheits- oder Therapieverlauf können immer wieder Beschwerden und Verdauungsprobleme auftreten. Gut für den Körper ist dann das, was er verträgt und verdauen kann: Das kann zum Beispiel gut gekochtes, weiches Gemüse sein, pürierte Suppen oder Milchshakes, oder statt Vollkornbrot ein leicht verdauliches Weißbrot.

Wenn Ihr Kind Beschwerden oder Verdauungsprobleme hat, sollten Sie diese auf jeden Fall ernst nehmen und dem Behandlungsteam mitteilen. Häufig kann es Ihrem Kind wirksame Medikamente verschreiben (z.B. gegen Übelkeit während der Chemotherapie) oder vermeidbare Ursachen für Beschwerden erkennen (z.B. falsche Einnahme von Medikamenten).

Ausführliche Empfehlungen zur Linderung einzelner Beschwerden finden Sie im Abschnitt “Beschwerden lindern”.

Gewicht möglichst stabil halten

Während der Erkrankung und Therapie kann es vorkommen, dass das Gewicht Ihres Kindes schwankt. 

Sie als Eltern fragen sich vielleicht: Woher weiß ich, dass das Gewicht meines Kindes noch im Normalbereich liegt? Im Klinikalltag kommen verschiedene Methoden in Kombination miteinander zum Einsatz, um den Gewichtsverlauf und den Ernährungszustand Ihres Kindes zu beurteilen, so z.B. das Körpergewicht, die Perzentilen, der BMI oder das Längensollgewicht. Das Längensollgewicht, bei dem die Größe (nicht das Alter) des Kindes in Zusammenhang mit dem Gewicht gebracht wird, ist bei Kindern am aussagekräftigsten für die Beurteilung der Gewichtsentwicklung.

Als Anhaltspunkt für eine einfache erste Einschätzung für Sie haben wir Ihnen hier einen Rechner integriert. Das Wichtigste ist, dass Ihr Kind sein Körpergewicht, wenn möglich, stabil hält, selbst wenn es übergewichtig sein sollte. Ihr Kind braucht jetzt seine ganze Kraft! Machen Sie sich auch nicht verrückt, falls Ihr Kind während der Therapie durch die Medikamente zugenommen hat. Dies kann durchaus vorkommen und pendelt sich oft von ganz allein wieder ein.

Warum ist ein stabiles Gewicht so wichtig?
Grundsätzlich gilt: Insgesamt spielen ungewollter Gewichtsverlust und Mangelernährung während einer Krebserkrankung bei Kindern viel seltener eine Rolle als bei Erwachsenen. Bei Leukämien und Lymphomen kommt Mangelernährung nur vereinzelt vor, bei soliden Tumoren etwas häufiger. Mangelernährung durch ungewollten Gewichtsverlust bedeutet, dass der Körper Ihres Kindes zu wenig Energie, Eiweiß und Nährstoffe erhält. Das ist schlecht, unabhängig vom Ausgangsgewicht, und gerade auch bei Kindern, die sich ja noch im Wachstum befinden, gefährlich.

Daten aus der Forschung bei Erwachsenen zeigen: Die Folgen einer Mangelernährung können gravierend sein: Die Therapien wirken schlechter und müssen häufiger unter- oder abgebrochen werden; sie haben mehr Nebenwirkungen. Das Immunsystem wird zusätzlich geschwächt (oft ist dies durch die Therapie sowieso schon der Fall), wodurch die Patienten anfälliger für Infekte werden und Wunden schlechter heilen. Der Muskelabbau schwächt den Körper zusätzlich.

An dieser Stelle einbauen: Rechner Längensollgewicht (Körpergewicht x 100 / Gewichtsmedian für Körperlänge. Fällt das LSG unter 90%, sollte interveniert werden.)

Warum verlieren viele Krebspatienten an Gewicht?

Studien bei Erwachsenen zeigen, dass Gewichtsverlust bei Krebs verschiedene Ursachen haben kann:

Durch den Tumor selbst, krankheitsbedingte Entzündungen und Veränderungen im Stoffwechsel haben Menschen, die an Krebs erkrankt sind, meist einen höheren Energieverbrauch, gleichzeitig aber nicht mehr Hunger, sondern sogar eher weniger.

Dadurch werden Muskel- und Fettmasse schneller abgebaut und der Aufbau von Muskelmasse ist erschwert. Der Körper verliert zudem häufig seine Fähigkeit, bei geringerer Energiezufuhr auf Sparflamme umzuschalten.

Die Krankheit selbst und die Therapien können bei Kindern zu einer Vielzahl von Beschwerden führen, die die Ernährung negativ beeinflussen, darunter Nebenwirkungen wie Übelkeit, Geschmacksveränderungen oder Appetitlosigkeit. 

Auch der Stress und die psychische Belastung können Ihrem Kind die Freude und Lust am Essen nehmen: Während der Therapie verbringen die Kinder oft sehr lange Aufenthalte im Krankenhaus. Die fremde Umgebung, das unbekannte Essen, das nicht immer schmeckt, die Nüchternphasen, in denen höchstens Flüssiges erlaubt ist – all dies kann dazu führen, dass Ihr Kind kaum noch etwas isst oder gar nicht mehr essen möchte.

Hinweis: Scheuen Sie sich nicht, immer genau nachzufragen, bis wann Ihr Kind vor einer OP essen und trinken darf und was genau. Ev. heißt „klare Flüssigkeiten erlaubt“, dass Ihr Kind noch mit Zucker angereicherten Tee, klaren Apfelsaft o.ä. zu sich nehmen darf.

Hinzu kommt: Das Thema „Gesunde Ernährung bei Kindern“ kann auch schon unter normalen Umständen schwierig sein und das Verhältnis zwischen Ihnen und Ihrem Kind belasten. Nun kommt bei Ihnen als Eltern auch noch die Sorge hinzu, wie ihr krankes Kind gut ernährt werden und bei Kräften bleiben kann. Ihr Kind sieht das Essen womöglich als einzigen Bereich, über den es in dieser Situation noch selbst bestimmen kann und verweigert vielleicht sogar das Essen. 

Ganz wichtig: Machen Sie, auch wenn es schwierig ist, Ihrem Kind keinen Druck. Machen Sie keine Vorschriften oder versuchen Sie nicht, Ihr Kind zu einer bestimmten Ernährungsweise zu überreden oder Nahrungsmittel auszureden, weil diese ungesund sind.

Hinweis: Ausnahmen sind natürlich bereits bestehende Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Wechselwirkungen mit Medikamenten oder Vorschriften im Krankenhaus.

Dies sind keine normalen Umstände, auch nicht, was das Essen betrifft! Hauptziel sollte sein, dass Ihr Kind auch und gerade während der Krebstherapie wieder Freude und Spaß am Essen bekommt, und dass es ausreichend Kalorien zu sich nimmt – egal worüber. Wie das gelingen kann, zeigen wir Ihnen auf dieser Webseite. Sie sollen Ihnen ein Wegbegleiter durch diese schwere Zeit sein.

Leider sind bewusst durchgeführte radikale Ernährungsumstellungen auch ein häufiger Grund für Gewichtsverlust. Das kann zum Beispiel die Vermeidung ganzer Lebensmittelgruppen sein (z.B. Kohlenhydrate) oder die einseitige Ernährung durch ein vermeintliches Wunder-Lebensmittel (z.B. nur noch grüne Säfte). 

Solche radikalen Ansätze machen es Kindern noch schwerer, ausreichend Energie und Nährstoffe aufzunehmen, und können außerdem zusätzliche Beschwerden auslösen. Die ganze Anstrengung lässt den Tumor zudem auch noch völlig unbeeindruckt: Er bedient sich wie ein ungebetener Mitbewohner immer zuerst – im Zweifelsfall an der Körpersubstanz.

Was können Sie gemeinsam mit Ihrem Kind gegen ungewollten Gewichtsverlust tun?

Die gute Nachricht ist, dass Ihr Kind diesen Gewichtsverlust nicht einfach so hinnehmen muss. Und auch Sie als Eltern können Ihr Kind dabei unterstützen:

So können Sie erkennen, wenn Ihr Kind ungewollt Gewicht verliert oder zunimmt. Wenn Ihr Kind im Krankenhaus ist, gehört das Wiegen sowieso zum täglichen Ablauf beim Besuch des Pflegepersonals. Notieren Sie sich das Gewicht dann einfach direkt – so behalten Sie die Übersicht. Wichtig: Tägliche Schwankungen des Gewichts sind absolut normal. Es kommt auf die grundsätzliche Tendenz an. Zeigt die Gewichtskurve stetig nach unten und verliert Ihr Kind zwischen 5 und 10% seines Ausgangsgewichts, so ist es sinnvoll, das Gespräch mit dem Behandlungsteam zu suchen und gemeinsam Unterstützungsmöglichkeiten zu überlegen.

Normalerweise gilt: Nicht zuviel zucker- und fettreiche Speisen essen, weil sie zu Übergewicht und anderen Krankheiten führen können. Sollte Ihr Kind während der Therapie ungewollt abnehmen, so gilt jetzt genau das Gegenteil: Jede Kalorie ist wichtig! Dies ist tatsächlich ganz wörtlich zu verstehen. Denn nur so hat Ihr Kind die notwendige Energie und Muskelkraft, um gegen die Krankheit zu kämpfen. Ab sofort zählen also für Ihr Kind auch kalorienreiche Lebensmittel und Getränke zu den wertvollen Energielieferanten. (Ausführliche Informationen finden Sie im Kapitel „Beschwerden lindern“)

Im Krankheitsverlauf können bei Ihrem Kind immer wieder Beschwerden und Verdauungsprobleme auftauchen. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, wie Sie die Ernährung jeweils entsprechend anpassen können. Wichtig ist, was Ihrem Kind guttut. Und lassen Sie sich nicht verunsichern: Dies kann variieren und sich im Laufe der Therapie auch immer wieder verändern. Hier hilft Verschiedenes immer wieder anzubieten und auszuprobieren.

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