Studien bei Erwachsenen zeigen, dass Gewichtsverlust bei Krebs verschiedene Ursachen haben kann:
Höherer Energieverbrauch
Durch den Tumor selbst, krankheitsbedingte Entzündungen und Veränderungen im Stoffwechsel haben Menschen, die an Krebs erkrankt sind, meist einen höheren Energieverbrauch, gleichzeitig aber nicht mehr Hunger, sondern sogar eher weniger.
Veränderter Stoffwechsel
Dadurch werden Muskel- und Fettmasse schneller abgebaut und der Aufbau von Muskelmasse ist erschwert. Der Körper verliert zudem häufig seine Fähigkeit, bei geringerer Energiezufuhr auf Sparflamme umzuschalten.
Es wird weniger gegessen
Die Krankheit selbst und die Therapien können bei Kindern zu einer Vielzahl von Beschwerden führen, die die Ernährung negativ beeinflussen, darunter Nebenwirkungen wie Übelkeit, Geschmacksveränderungen oder Appetitlosigkeit. Auch der Stress und die psychische Belastung können Deinem Kind die Freude und Lust am Essen nehmen: Während der Therapie verbringen die Kinder oft sehr lange Aufenthalte im Krankenhaus. Die fremde Umgebung, das unbekannte Essen, das nicht immer schmeckt, die Nüchternphasen, in denen höchstens Flüssiges erlaubt ist – all dies kann dazu führen, dass Dein Kind kaum noch etwas isst oder gar nicht mehr essen möchte.
Hinweis: Scheut euch nicht, immer genau nachzufragen, bis wann Ihr Kind vor einer OP essen und trinken darf und was genau. Ev. heißt „klare Flüssigkeiten erlaubt“, dass Ihr Kind noch mit Zucker angereicherten Tee, klaren Apfelsaft o.ä. zu sich nehmen darf.
Hinzu kommt: Das Thema „Gesunde Ernährung bei Kindern“ kann auch schon unter normalen Umständen schwierig sein und das Verhältnis zwischen Dir und Deinem Kind belasten. Nun kommt bei euch als Eltern auch noch die Sorge hinzu, wie euer krankes Kind gut ernährt werden und bei Kräften bleiben kann. Euer Kind sieht das Essen womöglich als einzigen Bereich, über den es in dieser Situation noch selbst bestimmen kann und verweigert vielleicht sogar das Essen. Ganz wichtig: Macht, auch wenn es schwierig ist, eurem Kind keinen Druck. Macht keine Vorschriften oder versucht nicht, euer Kind zu einer bestimmten Ernährungsweise zu überreden oder Nahrungsmittel auszureden, weil diese ungesund sind.
Hinweis: Ausnahmen sind natürlich bereits bestehende Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Wechselwirkungen mit Medikamenten oder Vorschriften im Krankenhaus.
Dies sind keine normalen Umstände, auch nicht, was das Essen betrifft! Hauptziel sollte sein, dass euer Kind auch und gerade während der Krebstherapie wieder Freude und Spaß am Essen bekommt, und dass es ausreichend Kalorien zu sich nimmt – egal worüber.
Radikale Ernährungsumstellung
Leider sind bewusst durchgeführte radikale Ernährungsumstellungen auch ein häufiger Grund für Gewichtsverlust. Das kann zum Beispiel die Vermeidung ganzer Lebensmittelgruppen sein (z.B. Kohlenhydrate) oder die einseitige Ernährung durch ein vermeintliches Wunder-Lebensmittel (z.B. nur noch grüne Säfte). Solche radikalen Ansätze machen es Ihrem Kind noch schwerer, ausreichend Energie und Nährstoffe aufzunehmen, und können außerdem zusätzliche Beschwerden auslösen. Die ganze Anstrengung lässt den Tumor zudem auch noch völlig unbeeindruckt: Er bedient sich wie ein ungebetener Mitbewohner immer zuerst – im Zweifelsfall an der Körpersubstanz.