Essen, was Freude macht und schmeckt

Worauf es jetzt ankommt – Teil 1

Was schmeckt, zählt!

Hauptsache, es schmeckt! Lass Dich rund um das Thema Ernährung bei Krebs nicht verrückt machen. Rede Deinem Kind kein schlechtes Gewissen ein und lass Dir sich selber kein schlechtes Gewissen machen. Lass Dich vor allem auch nicht von unterschiedlichen Informationen zum Thema Ernährung bei Krebs, die von allen Seiten auf Sie einprasseln, verunsichern. Es kursieren zu diesem Thema leider viele Mythen und Unwahrheiten – im Netz, in Büchern oder in Form von gut gemeinten Ratschlägen. Sie können durch Ihre Lebensmittelauswahl den Tumor nicht direkt beeinflussen, ihn also weder aushungern noch füttern! 

In dieser kräftezehrenden Zeit kann es durchaus sein, dass sich Dein Kind  sehr einseitig ernährt. Und als Eltern fragt man sich, ob es schlecht für mein Kind ist, wenn es nur Fischstäbchen, Weißtoast und Wiener Würstchen isst. Bekommt mein Kind genug Vitamine? Muss ich mir Sorgen machen? Muss man erstmal nicht! So schnell kommt es nicht zu einem Nährstoffmangel. Dein Kind hat für eine gewisse Zeit körpereigene Speicher. Und: Vitamine und Mineralstoffe stecken nicht nur in Obst und Gemüse, sondern auch in Wurst, Brot und Eiern. Dein Kind ist also auch noch ausreichend versorgt, selbst wenn es einige Zeit weniger Obst und Gemüse zu sich nimmt. Einen Mangel merkt man vor allem an einem Gewichtsverlust. In den weiteren Kapitel geben wir euch Hilfestellungen an die Hand, wie ihr eine Mangelernährung bei eurem Kind erkennen und dagegen vorgehen könnt.

Sei nicht beunruhigt, wenn Dein Kind nur noch das isst, was ihm oder ihr schmeckt und worauf es gerade Lust hat – auch, wenn es nicht den gängigen Vorstellungen von „gesund“ entspricht. Im Gegenteil! Für Dein Kind ist nun vor allem das gesund, was es gut verträgt, was ihm / ihr schmeckt und was Ihrem Kind in dieser schwierigen Zeit Kraft und Trost spendet. Ziel ist es, die bestehenden Beschwerden zu lindern und möglichst gute Voraussetzungen für die Therapie zu schaffen. Ernährung sollte auf keinen Fall ein weiterer Stressfaktor sein.

 

Das Wort „gesund“ bedeutet „die Gesundheit fördernd“, „ungesund“ bedeutet „der Gesundheit schadend“. Wir verstehen gesund“ungesund aber gerne als ein festes Merkmal bzw. als eine feste Eigenschaft. „Die Kirsche ist rot“, „Die Banane ist weich“ – das sind absolute Eigenschaft. Genauso verwenden wir Aussagen wie „Der Apfel ist gesund“ oder „Limonade ist ungesund“. Jetzt ist es jedoch vor allem wichtig zu beachten, dass das Essen, das Dein Kind braucht, von seiner individuellen Situation abhängt. Das bedeutet, dass es darauf ankommt, ob Dein Kind Gewicht verliert oder zunimmt und welche Beschwerden es gerade hat.

Dein Kind sollte essen, was es gerade braucht, verträgt, essen möchte und ihm schmeckt. Das kann auch mal das Gegenteil von dem sein, was man normalerweise als gesund betrachtet. In dieser Zeit bedeutet gesunde Ernährung nicht automatisch nur „viel Obst und Gemüse“, Abwechslung und Ausgewogenheit sind jetzt erst einmal zweitrangig. In den Therapiepausen und in der Nachsorge kann darauf wieder mehr geachtet werden. 

Lest hier weiter zum Thema: Essen, was gut tut und Beschwerden lindert.
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