Hygiene und Ernährungs-empfehlungen während der Krebstherapie

Über die Nahrung können Krankheitserreger, wie z.B. Bakterien, Viren, Schimmelpilze oder Parasiten aufgenommen werden, die Infektionen hervorrufen können. Für Kinder mit Krebs ist das gefährlicher als für Gesunde, da die Erkrankung selbst und die Krebstherapien das Immunsystem schwächen können. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie durch eine gute Lebensmittel- und Küchenhygiene Infektionen vorbeugen können.

Kraftquelle und Seelenwärmer – welche Rolle Spielt Ernährung bei Krebs?

Ernährung sollte von nun an vor allem eines für Ihr Kind sein: Ein freundlicher Begleiter, der Ihrem Kind auf dem anstrengenden und oft auch fordernden Weg durch die Erkrankung zur Seite steht. Der dem Körper und der Seele Kraft spendet.

In dieser belastenden Zeit, in der es sich für Sie als Eltern vielleicht so anfühlt, als würden Sie die Kontrolle verlieren, kann die Ernährung etwas sein, mit dem Sie Ihr Kind ganz konkret unterstützen können. Mit dem Sie – oder natürlich auch andere Angehörige – Ihrem Kind etwas Gutes tun können. Ohne es zu etwas zu drängen.

Auf keinen Fall sollte das Essen zu einem weiteren Stressfaktor werden, der Ihnen oder Ihrem Kind Schuldgefühle macht oder Ihr Kind unter Druck setzt. Ihr Kind hat mit der Krankheit bereits genug zu tun, und auch Sie als Eltern brauchen alle Kraft, um Ihrem Kind in dieser Zeit zur Seite stehen zu können.

Bei alledem: Vergessen Sie nicht sich selbst! Auch Sie als Eltern brauchen Kraft, um Ihr Kind zu unterstützen. Oft bleibt für die Eltern wenig Zeit und Raum zum Essen, und nicht selten fehlt auch ganz einfach der Appetit. Oder vielleicht denken Sie auch, dass das jetzt erstmal nicht wichtig ist. Sorgen Sie für sich! Ihr Kind braucht Sie! Und scheuen Sie sich nicht, andere um Hilfe zu bitten, Sie zu unterstützen, etwas für Sie zu kochen oder Ihnen nährreiche Snacks für zwischendurch wie zum Beispiel Müsliriegel, Nüsse oder auch ein Stück Kuchen mitzubringen.

Doch was kann Ernährung konkret?

Das Hauptziel von Ernährung bei Krebs ist es, den Körper Ihres Kindes mit ausreichend Energie und Nährstoffen zu versorgen, Gewichtsverlust und Mangelernährung vorzubeugen, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Mindestens genauso wichtig ist aber noch etwas anderes: Essen kann Freude, Genuss und Trost spenden. Es kann Ihrem Kind ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln. Vielleicht wünscht sich Ihr Kind im Krankenhaus etwas Vertrautes, das es zu Hause immer gerne gegessen hat? 

Und: Essen verbindet. Essen kann ein Weg für Sie sein, für Ihr Kind da zu sein in dieser Zeit, in der man sich als Eltern oft sehr hilflos fühlt. Essen kann auch eine Möglichkeit für andere aus Ihrem Umfeld sein, Ihrem Kind (und Ihnen!) etwas Gutes zu tun.

Wichtig: Ein bestehender Tumor kann durch Ernährung nicht direkt beeinflusst oder geheilt werden.

Wie wir uns langfristig ernähren, kann sich auf die Entstehung von manchen Krebsarten und anderen Krankheiten im Erwachsenenalter auswirken. Doch sobald eine Tumorerkrankung besteht, können wir mit der Wahl bestimmter Lebensmittel oder gar dem Verzicht auf ganze Nahrungsmittelgruppen keinen direkten Einfluss auf das Tumorwachstum nehmen. 

Was Ihr Kind isst, lässt den Tumor weder wachsen noch schrumpfen!

Was sollte Ihr Kind während einer Krebserkrankung essen?

Wenn Ihr Kind Krebs hat, gelten für Ihr Kind andere Ernährungsempfehlungen als für gesunde Kinder.

Was Ihr Kind essen sollte, richtet sich nach der ganz individuellen Situation – danach, ob Ihr Kind ungewollt Gewicht verliert oder zunimmt – und nach den momentanen Beschwerden.

Jetzt gilt: Was Ihr Kind gerade braucht und verträgt, was es essen will und was ihm schmeckt, ist richtig! Das kann auch mal das genaue Gegenteil von dem sein, was allgemein als gesund gilt. Gesunde Ernährung bedeutet jetzt nicht automatisch und nur „viel Obst und Gemüse“, und auch Abwechslung und Ausgewogenheit sind nun erstmal zweitrangig.

Worauf kommt es jetzt an?

Worauf es jetzt besonders ankommt, sehen Sie in dieser Kurzübersicht. Auf der nächsten Seite stellen wir Ihnen diese Punkte ausführlich vor:

  1. Ihr Kind sollte essen, was ihm bzw. ihr Freude macht und schmeckt.
  2. Lassen Sie sich rund um das Thema Ernährung bei Krebs nicht verrückt machen, machen Sie Ihrem Kind keinen Druck und reden Sie ihm kein schlechtes Gewissen ein.
  3. Ihr Kind sollte essen, was es verträgt und was seine Beschwerden lindert.
  4. Das Gewicht Ihres Kindes sollte möglichst stabil bleiben. Aber machen Sie sich nicht gleich Sorgen, wenn Ihr Kind ein wenig an Gewicht verliert. Häufig gleicht sich der Gewichtsverlust im Laufe der Therapie von alleine wieder aus.
  5. Ihr Kind sollte ausreichend Eiweiß zu sich nehmen.
  6. Haben Sie keine Angst vor Zucker oder anderem, was als ungesund gilt. Diese Lebensmittel haben keine Einfluss auf den Tumor!
  7. Holen Sie sich bei Bedarf professionelle Unterstützung.
  8. Achten Sie auf Wechselwirkungen zwischen Lebensmitteln und den Medikamenten Ihres Kindes (bzw. fragen Sie hier unbedingt nach!)
  9. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind sich wenn möglich bewegt.
  10. Achten Sie auf die Hygieneregeln bei der Lebensmittelzubereitung.
  11. Sorgen Sie auch für sich selbst!
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